Chronik der Gemeinde Langenmosen

Karte von Langenmosen um 1300

Langenmosen ist eine der bedeutendsten und ältesten Siedlungen im Umland von Schrobenhausen. Seine Fluren sind alter geschichtlicher Boden; fast alle vor- und frühgeschichtlichen Epochen, von der Steinzeit bis zu den Merowingern, haben sich in zahllosen Bodenfunden, Erdwerken, Verkehrs- und Besiedlungsspuren verewigt. Die heutigen drei Ortschaften Langenmosen, Malzhausen und Winkelhausen sind keine geschichtlich gewordene Gemeinschaft. Das agilofingische Mosa - eine der früheren Bezeichnungen für Langenmosen - war Mittelpunkt einer Urpfarrei, eines Gerichtsbezirkes und einer Gmain. Statt der heutigen drei Ortschaften hatte es einst zehn zu Mosen gehörende Siedlungen gegeben. Sandizell im Süden und östlich reichte es bis nach Königslachen. An die abgegangenen sieben Siedlungen (Ortschaften) erinnern heute nur noch einzelne Flurnamen. Die frühbajuwarischen Reihengräber auf Moosberg-"Fibet", sind die sichersten Zeugnisse für Langenmosens Frühbesiedlung von 550 bis 650.


Wie der Chronist weiter berichtet, ist im Unterdorf innerhalb von 4 Jahrhunderten eine starke Siedlung herangewachsen, die der reiche und angesehene Graf Perchtold 1045 bis 1112 mit Stolz sein "Civitas" nannte. Bruderkriege und dynastische Erbstreitigkeiten haben im 14. Jahrhundert auf lange Zeit das wirtschaftliche Leben im ganzen Gau und in Mosen unterbrochen. Als man an den Aufbau ging, gab es keine Einödbauern, keine Einzelhöfe, keine Burgsitze und keine Edelmannsgüter mehr. Vom "Hill-Eck" am Höcherberg bis zur Grabmühle reihte man dem Dorfsträßl entlang Hofstatt an Hofstatt. So entstand das lange Dorf und schon vor Ende des 14. Jahrhunderts lesen wir in Überlieferungen da und dort "Lang- oder Lanngnmosen".


Die Wirrnisse des letzten Krieges haben auch die Gemeinde Langenmosen nicht unverschont gelassen. In den letzten Kriegstagen (27.04.1945) wurde die Ortschaft durch Tiefflieger angegriffen, wobei fünf landwirtschaftliche Anwesen völlig niedergebrannt und weitere 28 stark in Mitleidenschaft gezogen wurden; dabei waren auch fünf Menschenleben zu beklagen.


Heute ist Langenmosen aufgrund der Gemeindegebietsreform Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen. Malzhausen früher selbstständige Gemeinde, wurde durch die Eingemeindung ein Ortsteil von Langenmosen. Der früher dazugehörende Ortsteil Ludwigsmoos, geographisch zum Donaumoos zu rechnen, musste an die neu gebildete Donaumoosgemeinde Königsmoos abgegeben werden.


Durch die günstige Verkehrslage, gut erschlossen durch die Staatsstraße 2050 und der Kreisstraße ND 14 sowie durch den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraßen, ist eine starke Siedlungstätigkeit festzustellen. Die Errichtung einer Kanalisation mit einer vollbiologischen Kläranlage, die Ausweisung von drei Siedlungsgebieten und die Schaffung weiterer Arbeitsplätze durch das heimische Gewerbe und Handwerk lassen ein weiteres Anwachsen und damit eine wirtschaftliche Stärkung der Gemeinde erwarten.